Woher kommt unser Saatgut?

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Wir setzen an uns den Anspruch so nachhaltig und regional zu wirtschaften wie möglich.  

Bei allem Idealismus, der das Projekt tiny greens überhaupt erst hat entstehen lassen, müssen wir auch realistisch bleiben.
Das heißt für uns: Wir sind nicht regional um jeden Preis.

Nachhaltigkeit ist uns wichtiger als Regionalität

Wir beziehen unser Saatgut aus Italien, der einfache Grund für diese Entscheidung: es gibt keine deutschen Sprossensaatgutproduzenten, die unseren Qualitätsanspruch genügen. Es ist also schlicht nicht möglich solches Saatgut einzukaufen, welches in regionaler Nähe produziert wurde. Wir können aber sicherstellen, dass unser Saatgut nachhaltig produziert wird.

Standortwahl ist alles

Wir verwenden ausschließlich biologisch erzeugtes Saatgut. Wer sich intensiv mit dem Bio-Anbau beschäftigt hat, der weiß, dass die richtige Standortwahl entscheidend für den Erfolg ist. Fehler beim Anbau können anders als beim konventionellen Anbau nicht durch synthetische Dünger und Pflanzenschutzmittel ausgeglichen werden.

Damit der biologische Anbau klappt muss der Standort so ideal wie möglich für die Pflanze sein. Ein Faktor, der durch den Menschen nicht beeinflussbar ist, ist das Klima. Brokkoli oder Rotkohl wissen das milde Klima des Mittelmeerraumes zu schätzen und danken es mit kräftigem Wachstum, gesunden und widerstandsfähigen Samenschoten. Die Winter dort sind so mild, dass der Kohl einfach auf dem Feld stehen gelassen werden kann, um im nächsten Jahr Samen zu bilden.

Desweiteren gilt:
Je wohler sich die Pflanze in dem Klima fühlt, desto widerstandsfähiger ist sie gegen Schädlinge und Krankheiten, bspw. der Umfallkrankheiten. Gerade das oft feucht-kühle Wetter in Deutschland leistet Pilzkrankheiten, die eine komplette Saatguternte vernichten können. In mediterranen Regionen ist das Klima einfach besser.

Saatgutgewinnung von Kohl in deutschen, kalten Wintern ist sehr viel aufwändig:
Zunächst müssen die ganzen Kohlpflanzen mitsamt Wurzel vorsichtig ausgegraben und in einem kühlen, aber frostfreiem Schuppen überwintert werden. Im zeitigen Frühjahr werden sie vorsichtig wieder eingepflanzt und man muss hoffen, dass sie sicher anwachsen. Ein Aufwand, der sich bei Sprossensaatgut einfach nicht rentiert. Ist das Wetter zur Saatgutreife zu feucht muss man die Pflanzen entweder aufwändig vor der Witterung schützen oder man läuft Gefahr die komplette Ernte an Pilzkrankheiten zu verlieren.

Sprossensaatgut ist eine Nische

Zu den klimatischen Faktoren kommt hinzu, dass die Produktion von Sprossensaatgut eine spezialisierte Nische ist. Anbauer haben genaue Vorgaben zu erfüllen, damit das Produkt am Ende frei von Krankheit auslösenden Erregern ist. Hierzu gehört insbesondere ein angepasstes Düngemanagement. Auf die Düngung mit Mist soll weitestgehend verzichtet werden. Dies verkompliziert die Pflanzenernährung im Bio-Anbau noch weiter. Es erfordert viel Fachwissen und ideale Bedingungen. um qualitativ hochwertiges Sprossensaatgut zu wirtschaftlichen Preisen herzustellen.

Italienisches Saatgut – trotzdem regionale Microgreens

Klar, Italien liegt nicht um die Ecke, aber es ist auch nicht aus der Welt. In Ermangelung von Alternativen halten wir es für vertretbar, dass dort unser Saatgut angebaut wird. Schließlich macht es einen Unterschied, ob wir haltbare Waren wie in unserem Fall Saatgut importieren oder frisches Obst und Gemüse wie Kirschen aus der Türkei oder Himbeeren aus Spanien.

Unsere Saatschalen der Microgreen Anzuchtsets holen wir dafür immerhin persönlich bei unserem Produzenten im schönen Westerwald ab und unser Hanfvlies stammt aus deutscher Produktion. Deine selbstgezogenen tiny greens sind trotzdem regional- denn regionaler als von deiner Fensterbank geht einfach nicht!