Alfalfa kommt aus dem arabischen und bedeutet so viel wie “Vater aller Nahrung”. Alfalfa Sprossen und Microgreens sind sehr zart und schmecken mild-nussig. Das ideale Superfood für jede Gelegenheit. Warum du bei Alfalfa vor allem auf Microgreens statt auf Sprossen setzen solltest, wirst du in diesem Beitrag erfahren.
Alfalfa Sprossen: Gesund oder gefährlich?
Unter Pferdehaltern ist Alfalfa besser unter Luzerne bekannt, denn aus dem ausgewachsenen Schmetterlingsgewächs mit den schönen lilanen Blüten lässt sich ein sehr hochwertiges, proteinreiches Futtermittel machen. Als eine von wenigen Pflanzen enthält Alfalfa ein ausgewogene Mischung aus allen essentiellen Aminosäuren und macht sie deswegen so wertvoll.
Sollte man Alfalfa Sprossen roh essen?
Alfalfa Sprossen sollte man nicht roh essen. Bis zum achten Tag nach der Keimung enthalten Alfalfa Sprossen ein natürliches Gift namens Canavanin. Canavanin ist eine nicht proteinogene Aminosäure und konkurriert bei der Proteinsynthese mit der Aminosäure Arginin. Wird Canavanin statt Arginin eingebaut, kann das Protein seine Funktion nicht mehr erfüllen. Es ist uns kein Fall bekannt, bei dem sich jemand mit Alfalfa Sprossen tatsächlich vergiftet hätte, trotzdem bleibt zumindest die Frage offen, ob junge Alfalfa Sprossen mit hohen Gehalten an Canavanin noch gesundheitlich vorteilhaft sind.
Ein weiteres Problem roher Alfalfa Sprossen ist die Lebensmittelsicherheit. Sprossen werden in dunkler, feucht-warmer Umgebung angezogen. Eben diese Bedingungen bieten mikrobiellem Wachstum ideale Voraussetzungen. Bakterienpopulationen können sich rasant vermehren und gefährlich für unsere Gesundheit werden. Zwar werden Sprossensamen auf E.coli und Salmonellen getestet, eine Kontamination ist jedoch niemals ganz auszuschließen. Aus diesem Grund wird empfohlen jegliche Sprossen mindestens 30 Sekunden vor dem Verzehr zu blanchieren.
Kann man Alfalfa Microgreens roh essen?
Alfalfa Microgreens sind im Gegensatz zu Sprossen eine sichere Möglichkeit sich die positiven Eigenschaften von Alfalfa zunutze zu machen. Alfalfa Microgreens brauchen mindestens 10 Tage bis zur Ernte und können darüber hinaus weiter wachsen, bis sich das erste echte Blatt entwickelt. Das Canavanin ist vollständig abgebaut und man kann Alfalfa Microgreens unbeschwert als Rohkost genießen.
Wegen der Lebensmittelsicherheit muss man sich bei Microgreens deutlich weniger Sorgen machen als bei Sprossen. Grund dafür sind die Unterschiede im Anbau. Microgreens werden auf Substrat angebaut und ohne Wurzeln verzehrt. Dadurch haben Bakterien sehr viel schlechtere Bedingungen sich zu vermehren und sind wenn überhaupt vorwiegend in der Wurzelregion zu finden, die bei Microgreens nicht mitgegessen werden. Hier erfährst du mehr wie man Microgreens richtig anbaut.
Wie gesund sind Alfalfa Microgreens?
Alfalfa Microgreens sind eine hervorragende Quelle für pflanzliches Protein. Sie enthalten alle essentiellen Aminosäuren in ausgewogener Form. Zudem ist Alfalfa ein guter Lieferant von Vitamin A, B1, B6, C, E und K. Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen, Kalium, Kalzium, Zink und Phosphat sind ebenfalls in hoher Menge enthalten. Hinzu kommt eine beachtliche Menge von sekundären Pflanzenstoffen wie Antioxidantien und Chlorophyll.
Ernährungsexpereten loben den hohen Gehalt an Saponinen. Diese Stoffe sind in der Lage Giftstoffe und schädliche Bakterien, Pilze und Viren im Darm zu binden und dieses hinaus zu transportieren. Damit nicht genug. Alfalfa enthält pflanzliche Hormone unter denen vor allen das Coumestrol zu nennen ist. Dieser Stoff wirkt im Körper ähnlich wie Östrogen und kann Frauen helfen Wechseljahresbeschwerden und PMS zu mindern.
Wie isst man Alfalfa?
Alfalfa Microgreens sind wahre Nährstoffbomben und können dank ihres milden, nussigen Geschmacks über jedes Gericht gegeben werden. Im Gegensatz zu Sprossen können sie Alfalfa Greens mit besten Gewissen roh verzehren und so in den Genuss des frischen Geschmacks und des vollen Nährstoffspektrum kommen. Sie eignen sich auch bestens als erste rohköstliche Nahrung für Kleinkinder. Einfach über den Gemüsebrei der Wahl geben. Die Kleinen haben ihre helle Freude mit den kleinen, grünen Gesundheitssbomben!
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