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Wissenswertes rund um Microgreens und weitere Umweltthemen
Microgreens sind das neue Superfood und unsere tiny greens sind darüber hinaus biologisch und nachhaltig. Deshalb wollen wir euch hier viel qualitativ hochwertiges Wissen rund um Microgreens und weitere Umweltthemen gewährleisten. Viel Spaß beim Lesen!
Vertical Farming – Pflanzenfabriken der Zukunft
Mehr erfahrenWas ist Vertical Farming
Vertical Farming oder vertikaler Pflanzenbau ist definiert als das Kultivieren von Pflanzen in mehrstöckigen Systemen. In der Regel sind diese Systeme hochtechnisiert. Statt Erde werden sogenannte erdelose Kultursysteme genutzt und die Umweltfaktoren wie Licht und Temperatur genau gesteuert, um den Pflanzen ideale Wachstumsbedingungen zu liefern.
Wie funktioniert Vertical Farming?
Vertikale Anbausysteme müssen vor allem eins sein: leicht und platzsparend. Aus diesem Grund verzichtet man komplett auf Erde. Stattdessen nutzt man die Verfahren der Aeroponik oder Hydroponik.
Aeroponik
Bei der Aeroponik werden die Pflanzenwurzeln mit einem feinem Sprühnebel aus Wasser und gelösten Nährstoffen umgeben. Die Pflanzenwurzeln nehmen Wasser und Nährstoffe über die feinen „Nebeltröpfchen“ auf und sind bestens versorgt. Besonders interessant: das System funktioniert auch ohne Schwerkraft und bietet eine Möglichkeit im Weltall frischen Salat anzubauen.
Hydroponik
Bei der Hydroponik wurzeln die Pflanzen statt in Erde in einem Ersatzsubstrat wie zum Beispiel Steinwolle oder Kokos. Das Substrat dient lediglich dazu den Pflanzenwurzeln Halt zu geben und die Pflanze mit Nährlösung zu versorgen. Über einen Kreislauf erhält die Pflanze stets frisches Wasser und Nährstoffe.
Beide Systeme sind sehr intensiv. Durch die nahezu idealen Wachstumsbedingungen und kontrollierten Bedingungen wachsen die Pflanzen gesund und kräftig. Insgesamt liefern diese Systeme höhere Erträge als der Anbau auf dem Feld.
Künstliche Beleuchtung
Pflanzen brauchen Licht um zu gedeihen. Will man Pflanzen in mehreren Etagen übereinander anbauen, ist künstliches Licht absolut notwendig. Die Entwicklung von energiesparenden LEDs war eine der Voraussetzungen damit vertikale Farmen entstehen konnten. Vor der Erfindung der LEDs beleuchtete man Pflanzen hauptsächlich mit Natrium Dampflampen, die nicht nur Licht, sondern auch viel Abwärme geben. Diese Lampen mussten mit einigem Abstand über den Pflanzen angebracht werden, damit diese nicht verbrannten.
Ein weiterer Vorteil von LEDs ist, dass sie ein spezifisches Lichtspektrum abgeben können. Licht besteht aus verschiedenen Wellenlängen die für Pflanzen von unterschiedlicher Qualität sind. Rotes und blaues Licht sind vor allem Treiber der Photosynthese und sorgen für den Aufbau der Biomasse. Das heißt allerdings nicht, dass die anderen Lichtspektren zu vernachlässigen sind. Grünes, gelbes, ultraviolettes und Infrarotlicht sind essentiell für gesundes Pflanzenwachstum. Diese Lichtspektren bestimmen maßgeblich die Pflanzenentwicklung und steuern den Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen wie Anthocyanen, Vitaminen und weiteren.
Vor- und Nachteile von Vertical Farming
Die Vor-und Nachteile von Vertical Farming hängen auch mit den Vorteilen der Hydroponik zusammen.
Ökonomisch
Vorteile
Das Ernteprodukt ist von hoher und gleichbleibender Qualität. Bei gutem Management geht die Wahrscheinlichkeit von Ernteausfällen gegen Null. Die Bedingungen sind perfekt auf die Bedürfnisse der Pflanzen abgestimmt, dadurch sind die Erntetermine kalkulier-und planbar. Das führt zu besseren Absatzchancen auf dem Markt. Der vertikale Anbau verbraucht deutlich weniger Fläche als der ebenerdige Anbau und kann daher auch in Ballungsgebieten ökonomisch sinnvoll sein, da Transportwege minimiert werden.
Nachteile
Die Investitionen in eine vertikale Farm sind immens. Neben einer isolierten Halle müssen Aufwendungen für Technik, Regale, Pumpen, Steuerung, Substrat, Belichtung, Nährstoffe und weiteres erbracht werden. Zudem sind Fachkräfte vonnöten, die die notwendige Expertise mitbringen, um eine vertikale Farm zu führen. Es müssen hohe Anforderungen an Hygiene gestellt werden, da das Einschleppen von Schädlingen und Krankheiten in einem geschlossenen System fatal wären. Zudem benötigt das System rund um die Uhr Strom für Hydroponik und Belichtung. Alles in allem aufwendig und kostspielig.
Ökologisch
Vorteile
Verbaute Flächen können in eine vertikale Farm umgebaut werden und damit Flächendruck von den verbliebenen Agrarflächen nehmen. Der Anbau in geschlossenen hydroponischen Systemen verbraucht deutlich weniger Wasser als auf dem Feld und Nährstoffe können nicht ausgewaschen werden, sondern werden im System recycled und wiederaufbereitet. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist in einer kontrollierten Umgebung nicht nötig.
Nachteile
Der Anbau in vertikalen Farmen ist sehr energieaufwendig. Während Pflanzen auf dem Feld von Sonnenlicht profitieren, muss die Lichtenergie in einem vertikalen System erst aufwendig eingefangen und über LED Leuchten abgegeben werden. Ähnlich verhält es sich mit dem Wasser. Während Pflanzen auf dem Feld vom Regen profitieren, wird für hydroponische Systeme Trinkwasser genutzt, welches vorher gereinigt und zum Ort seiner Bestimmung gepumpt werden muss. Pflanzenschutz ist in diesen Systemen zwar nicht vonnöten, allerdings können dort auch keine Nützlinge überleben. Eine vertikale Farm ist ein sehr steriler Ort, der nur Platz für die gewünschten Pflanzen hat.
Beispiele für vertikaler Anbau
Von riesigen Untergrund-Farmen bis hin zur In-Store-Farm. Vertical Farming eröffnet viele Möglichkeiten:
Aerofarms; New York
In einer der weltweit größten vertikalen Farmen wird in New York hauptsächlich Salat und Microgreens angebaut. Das Besondere: Es wird mit Aeroponischen System gearbeitet. Nach über 10 Jahren Erfahrung expandiert Aerofarms in weitere Städte und ist der ökonomische Führer in der vertikalen Landwirtschaft. Ein Beispiel, das zeigt: Forschung und Hartnäckigkeit zahlt sich aus. Erst bei einem hohen Optimierungsgrad sind diese energieintensiven Systeme ökologisch und ökonomisch tragbar.
Infarm; Berlin
Das Start-up aus Berlin bringt die vertikale Farm in den Supermarkt. Die Pflanzen werden direkt vor den Augen der Kunden in einem Schrank aufgezogen und können direkt daraus verkauft werden.
Agricool Containerfarm; Paris
Das Start –up aus Frankreich hat Schiffscontainer in vertikale Farmen umgebaut. Der große Vorteil dieser Systeme: Sie sind mobil und platzsparend. In den Containern werden vollautomatisch Erdbeeren, Salat und Kräuter angebaut.
Sky Greens; Singapur
Sky Greens ist eine vertikale Farm der besonderen Art. Es wird auf künstliche Beleuchtung verzichtet und stattdessen mit rotierenden Systemen, spezieller Pyramiden oder Säulenordnung der Pflanzen gearbeitet. (Sicherlich nur etwas für Länder in denen sonnige Tage keine Mangelware ist)
Future Crops; Niederlande
In Poeldijk, dem Herzen des niederländischen Gemüsebaus, steht die erste vertikale Farm in Europa. Technisch auf dem höchsten Stand. Hier werden heute schon auf knapp einem Hektar verschiedene Salate und Kräuter angezogen. Future Crops ist als ein wegweisender Betrieb zu sehen und setzt höchste Standards an die Produktqualität.
Growing Underground; London
In stillgelegten U-Bahn Schächten werden Microgreens angebaut und in London verkauft. Ein Beispiel wie man mit vertikalem Farming bestehende Gebäude sinnvoll nutzen kann, die sonst keinerlei andere Verwendung finden konnten.
Fazit
Vertical Farming steckt noch in den Kinderschuhen. Der Gedanke wetterunabhängig und nachhaltig Gemüse in lokaler Nähe zu produzieren klingt verlockend. Allerdings sind die allermeisten vertikalen Pflanzenfabriken noch nicht rentabel, da einfach zu hohe laufende Energiekosten und Anfangsinvestitionen bestehen. Tatsache ist, dass die viel diskutierten Transportkosten in der Regel nur einen Bruchteil der Gesamtkosten (in Euro und Co2) des Endproduktes ausmachen. Bevor der Salat aus der stillgelegten Tiefgarage zur Normalität wird, wird wohl noch Zeit vergehen. Heute sind Produkte aus der vertikalen Landwirtschaft oft sehr teuer und leisten noch keinen nennenswerten Beitrag zur Ernährungssicherung. Trotzdem liegt im Vertical Farming ein riesiges Potenzial, welches ausgeschöpft werden will.
Welche Formen des Urban Gardening gibt es?
Mehr erfahrenAnders als beim Urban Farming dreht sich bei Urban Gardening alles ausschließlich um das Gärtnern! Egal ob Balkongärtner oder professioneller Gemüsebauer. Alle gärtnerischen Tätigkeiten in der Stadt gehören zum Urban Gardening, dazu gehört auch der Zierpflanzenbau. Denn zwischen den vollautomatisierten Untergrund Farmen und dem liebevoll gepflegten Dachgarten über den Dächern von Köln liegt eine große Bandbreite an verschiedenen Ausführungen. Wir schauen einmal genauer hin:
Der urbane Hobbygärtner
Gärtnern in der Stadt liegt voll im Trend. Ob Balkongärtner oder Laubenpieper an allen möglichen und unmöglichen Orten wird gebuddelt und gepflanzt. Platz in der Stadt ist Mangelware und fruchtbarer Boden ist begehrt, da werden Stadtgärtner mitunter kreativ und finden immer wieder neue Möglichkeiten auch in der Stadt zu eigens angebautem Gemüse zu kommen.
Der Balkongarten
Wahlweise wird statt einem Balkon auch eine Dachterasse begrünt. Geranienmonokultur war gestern heute wachsen, Salate, Chilis und Tomaten in Blumenkästen. Oftmals wird jeder Winkel ausgenutzt und die Pflanzen stehen dicht an dicht, um aus der limitierten Fläche so viel wie möglich rauszuholen. Diese Gärten sind vielleicht klein, aber sie machen nicht weniger glücklich. Damit der Gemüsegarten auf dem Balkon ein Erfolg wird, müssen allerdings ein paar Dinge beachtet werden.
Der Schrebergärtner
Schrebergärten sind absolut nicht aus der Mode gekommen. Das zeigen die Wartelisten eindrücklich. Mancherorts muss man jahrelang auf eine Parzelle warten. Dafür winkt eine gemütliche Laube und (hoffentlich) nette Nachbarn. Ein weiteres Plus: Die Gärten sind oft gut durch Zäune gesichert. Ein Schrebergarten unterliegt immer den Bundeskleingartengesetz. Hier ist die ⅓ Regelung verankert: Mindestens ⅓ der Fläche muss gärtnerisch genutzt werden. Der Anbau von Obst und Gemüse ist demnach gesetzlich vorgeschrieben. Es gibt also reichlich Platz für allerhand Obst und Gemüse.
Der Gemeinschaftsgärtner
Die Prinzessinnengärten in Berlin machten vor einigen Jahren publik mit ihrem solidarischem Konzept. Hier wird in beweglichen Hochbeeten, Containern, Kisten, Kübeln oder was man sonst so finden konnte Gemüse angebaut. Die Idee dahinter: Es ist nicht sicher wie lange der Standort als Garten genutzt werden kann also wird alles im Vorhinein mobil gebaut. Nicht nur in Berlin gibt es Gemeinschaftsgärten, auch in vielen anderen Großstädten dienen diese Gärten zum Austausch, als Veranstaltungsort oder als Atelier.
Die Brachgärtner
Zugeben: Diese Form des Urban Gardening habe ich gerade erst erfunden, aber ich bin ja schließlich auch ein Stadtgärtner und kann mich in allen drei anderen Formen nicht wiederfinden. Meine Karriere als Balkongärtner fand ein jähes Ende als wir von einem wilden Fleckchen Erde ganz in der Nähe der Autobahn erfuhren, dass anscheinend nur darauf gewartet hatte von uns aus dem Dornröschenschlaf gerissen zu werden. Ich fühlte mich bei all dem Brombeergestrüpp wie ein Prinz, der beseelt von dem Drang eigenes Gemüse anzupflanzen den Boden wachküssen wollte.
Es gibt nämlich in so gut wie jeder Stadt Flächen, die aus welchem Grund auch immer nicht genutzt werden und zusehends verwildern. Oft sind die Grundstücke Erbschaften die aber aus diversen Gründen weder landwirtschaftlich bewirtschaftet noch in irgendeiner Form bebaut werden. Für Freigeister genau das Richtige. Neben jeder Menge harter Arbeit ist oft das Schwierigste den Grundstückseigentümer ausfindig zu machen. Der Lohn ist dafür Eigenständigkeit und oft jede Menge Platz - umsonst oder für einen kleinen Pachtbeitrag.
Senföle im Detail – Warum Kohlgemüse so gesund ist
Mehr erfahrenGlucosinolate(GLS) auch Senfölglycoside genannt sind schwefel- und stickstoffhaltige chemische Verbindungen. Sie werden mit zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen verbunden. Unter anderem mit der Senkung des Cholesterinspiegels, Unterstützung des körpereigenen Entgiftungssystems und der Reduktion von allergischen Reaktionen. Vor allem aber habe Glucosinolate das Potenzial zur Krebsheilung beizutragen und seiner Entstehung vorzubeugen.
Microbrokkoli gesünder als Brokkoliröschen
Die am häufigsten vorkommenden Glucosinolate in Brokkoli sind Glucophanin, Glucoerucin(GLR), Glucoiberin und Sulphoraphan( GLE).
Microgreens enthalten mehr Glucosinolate als ausgewachsener Brokkoli, das geht aus den Untersuchungen von Lu et al. 2018 eindeutig hervor. Der Gehalt an Sulphuraphan ist im Microbrokkoli sogar um mehr fast das 30 fache höher ( 28,1µmol/g Trockenmasse Microgreen vs. 0,9µmol/g Trockenasse Brokkoli)!
Anders sieht es beim Glucoerucin aus, hier bestechen die Brokkoliröschen mit dem 3fachen Gehalt im Gegensatz zum Microgreen. Glucoerucin ist ein wichtiger Stoff im pflanzlichen Abwehrsystem gegn externe Stressfaktoren wie Licht, Chemikalien und Fressfeinden ( Lu 2018 DOI 10.1016/j.ifca.2017.12.035).
Sulfurophan – der Superstar unter den Senfölen
Das Senföl Sulforophan ist schon länger im Fokus der Wissenschaft gerückt, aufgrund seiner vielfältigen und erstaunlichen Wirkungsweise auf die Gesundheit. Knapp 2500 wissenschaftliche Publikationen befassen sich mit dem Vorkommen und der Wirkungsweise. Es steht nicht nur in Verdacht Krebs vorzubeugen und zu bekämpfen, es soll auch das Entstehen von Diabetes Typ 2 verhindern, Herzleiden und Magengeschwüren vorbeugen. Damit nicht genug, Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Sulfurophan Schizophrenie und Autoimmunerkrankungen lindern kann und bei Fettleibigkeit unterstützend wirkt. Einen Nachteil hat aber auch Sulphoraphan: in Verbindung mit Chemotherapien kann es deren Wirkungsweise einschränken.
Der breite Effekt von Sulforaphan ist auf indirekte Mechanismen zurückzuführen. Das antioxidative und das Phase II Entgiftungssystem wird durch die Aktivierung von Transkriptionsfaktoren verstärkt, das Phase I System, verantwortlich für die Aktivierung von Carcinogenen, abgeschwächt. Durch die indirekte Wirkungsweise bleibt die Wirkung nachhaltig und kann über mehrere Tage andauern. Es ist bis zu 14 mal effektiver als andere antioxidative Pflanzenstoffe wie Quercitin. Zudem ist die Bioverfügbarkeit von Sulfurophan 20 mal höher als die von Quercitin und bis zu 80mal höher als die von Curcumin. Das verdeutlicht die Bedeutung von sulfurophanhaltigem Gemüse als funktionelles Nahrungsmittel – ein echtes Superfood eben!
Sulfurophan gibt es nicht als Nahrungsergänzungsmittel oder als Medikament zu kaufen. Es ist sehr instabil und kann nur über die Nahrung aufgenommen werden. Die meisten Experimente fokussieren sich auf die Wirkung von sulforaphanhaltigen Lebensmitteln, nicht auf den potenziellen Nutzen als Arzneimittel ( Mahn & Castillo 2021 https://doi.org/10.3390/molecules26030752).
Die richtige Zubereitung macht`s!
Sulphorophan liegt inaktiv in den Pflanzenvakuolen und hat innerhalb der Pflanze die Aufgabe vor Fressfeinden zu schützen, es wird aktiviert und freigesetzt, wenn die Zellen mechanisch verletzt werden, das passiert zum Beispiel durch kauen. Bei Zerkleinerung bei Raumtemperatur ist der vorwiegend gebildete Stoff nicht Sulphorophan sondern Sulphorophannitril durch die Aktivierung eines Proteins (epithiospecifier protein).
Es ist außerdem bekannt, dass beim Kochen ein erheblicher Teil von wertvollen Inhaltsstoffen in das Wasser übergehen. Zudem inhibieren hohe Temperaturen für wenige bis mehrere Minuten die Bildung von Sulphorophan teilweise oder ganz.
Die gesündeste Zubereitung von (Micro)Brokkoli
Untersuchungen zufolge ist die gesündeste Zubereitung kurzzeitige milde Hitze um die 60°C. Genau richtig um das Protein zu inaktivieren, welches aus der inaktiven Form Sulphorophannitril statt Sulphorophan entstehen lässt.
(Jones 2010 DOI:10..1016/j.foodchem.2010.04.016) N
Natürlich wissen auch die Wissenschaftler, dass solch eine Zubereitung in der heimischen Küche eher unpraktikabel ist. Sie empfehlen daher Brokkoli nur kurz dampfzugaren. Wir hingegen empfehlen deine Brokkoli Microgreens einfach mal über ein warmes Gericht wie Suppe oder Pasta zu geben. Das ist zwar keine exakte Wissenschaft, das mit den 60°C dürfte aber in etwa so hinkommen!
*Disclaimer
Wir sind nicht qualifiziert Angaben zu Heilwirkungen zu machen und wollen das gar nicht. Solltest du unter einer Krankheit leiden und du spielst mit dem Gedanken deine Genesung mit Microgreens zu unterstützen, sprich in jedem Fall vorher mit deinem behandelnden Arzt. All die dargestellten Informationen dienen nur dem Informationszweck und sollen nicht zur Selbsttherapie genutzt werden. Detailierte Informationen können der angezeigte Literatur entnommen werden.
Radieschenblätter - das Gesündeste an Radieschen
Mehr erfahrenOb kleine rote Knolle oder ausgewachsener Riesenrettich, lecker sind sie alle so viel steht fest. Die Radieschenknolle rangiert was Nährwert angeht an hinterster Stelle nach Blumenkohl, Kohlrabi, Rotkohl und co. Man könnte sagen sie ist unter ihren Verwandten eine Gurke. Gurken sind zwar lecker, aber sie bestehen aus 97% Wasser - das ist natürlich nicht ungesund, aber eben auch keine Nährstoffbombe. Allerdings schmeißen wir das Gesündeste meist weg: die Radieschenblätter!
Radieschenblätter stecken voller gesunder Inhaltsstoffe
Kein Wunder, denn Radieschenblätter aus dem Supermarkt sehen selten wirklich frisch aus und der lange, weiße Rettich hat überhaupt keine mehr. Selbst wer frische Blätter aus dem Garten hat, der tut sich schwer mit ihnen. Sie sind zäh und haarig. Dabei enthalten die Blätter ein vielfaches an gesunden Inhaltsstoffen, neben Chlorophyll sind besonders hohe Gehalte an Proteinen, Kalium und Ballaststoffen zu nennen. Wer frische Blätter aus dem Garten hat kann eine Suppe oder ein gesundes Pesto daraus machen, im Salat sind sie kleingeschnitten nur etwas für hartgesottene Wildkräuterfans!
Radieschen Microgreens
Die Microgreens vom Radieschen vereinen die gesundheitlichen Vorzüge der Blätter mit dem gutem Geschmack der Knolle.
Radieschen Greens zeichnen sich durch hohe Gehalte an Vitamin C ( 45mg/100 Frischmasse), und Sulphorophanen (800mg/100g Frischmasse) aus, die unseren Körper auf vielfältige Weise unterstützen. Sprich Radieschen Microgreens sind eine richtige Nährstoffbombe!
Weniger Oxalsäure in Microgreens
Oxalsäure ist ein giftiger Stoff der in einigen Pflanzen natürlicherweise vorkommt und nur ab einer Aufnahmemenge von 50mg bedenklich ist. Oxalsäure belastet die Nieren und sollte mit der Nahrung nicht übermäßig aufgenommen werden. Wer Probleme mit Nierensteinen oder Osteoporose hat sollte auf eine Oxalatarme Ernährung achten um die Probleme nicht weiter zu verschlimmern. Im Magen bindet sich Oxalsäure vorzugsweise mit Calcium, aber auch Magnesium und Eisen. Wird mit der Mahlzeit wenig Calcium aufgenommen kann es sein, dass es durch die Oxalsäure komplett gebunden wird und dem Körper nicht mehr zur Verfügung steht. Wer darauf achten muss genügend Calcium, Magnesium und Eisen aufzunehmen sollte auch auf niedrige Oxalwerte in Lebensmitteln achten.
Im Vergleich zum ausgewachsenen Radieschen 53,8 mg/Frischmasse enthalten sie mit 14,3 mg /100 Frischmasse ein vielfaches weniger an Oxalsäure. Wer sich Oxalarm ernähren möchte muss nicht auf den Geschmack und die gesunden Inhaltsstoffen von Radieschen verzichten, sondern kann auf Microgreens zurückgreifen, die sogar noch viel intensiver schmecken.
Weizengrassaft - das grüne Blut
Mehr erfahrenWeizengrassaft wird aus den jungen Trieben des Weizens Triticum aestivum gewonnen. Der grüne Trendgetränk wird kontrovers diskutiert. Der grüne Saft soll eine Vitaminbombe sein und der Verdauung helfen und vor Krebs schützen. Andere halten den grünen Saft für weitestgehend nutzlos.
Was man in der Wissenschaft davon hält, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Was steckt drin im Weizengrassaft?
„Grünes Blut“ bezieht sich auf den hohen Chlorophyll Gehalt, der für die satte Grünfärbung verantwortlich ist. Des Weiteren sind Vitamin A, C, E und B Komplexe reichlich enthalten, zudem kommen eine Fülle an Mineralstoffen wie Calcium, Phosphor, Magnesium, Kalium, Magnesium, Zink, Bor und Molybdän hinzu. Außerdem tragen verschiedene Enzyme zu der Pharmazeutischen Wirkung bei.
Unter anderem sind zu nennen: Protease, Amylase, Lipase, Cytochrom oxidasen, transhydrogenase und Super oxid dismutase.
Weitere gesundheitlich relevante Merkmale sind Aminosäuren wie Asparaginsäure, Glutensäure, Arginin, Alanin und Serine. Zudem enthält Weizengras antioxidative flavonoide wie apigenin, quercetin und luteolin.
Basis Nährwerte |
Mineralstoffe |
Vitamine |
Kalorie, 21,0 cal |
Eisen : 0,61 mg |
Vitamin C: 3,64 mg |
Wasser 95g |
Magnesium: 24 mg |
Vitamin A: 427 IU |
Fett: 0,06g |
Kalium: 147 mg |
Vitamin B1: 0,08 mg |
Kohlenhydrate: 2,0g |
Phosphor: 75,2 mg |
Vitamin B2: 0,13 mg |
Ballaststoffe: <0,1g |
Zink: 0,33 mg |
Vitamin B3: 0,11 mg |
Chlorophyll: 42,2 mg |
Sodium: 10,3 mg |
Vitamin B5: 6,0 mg |
Chlorine: 92,4 mg |
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Vitamin B6: 0,2 mg |
Glucose; 0,80g |
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Vitamin B12: <1 mcg |
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Vitamin E: 15,2 IU |
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Folsäure: 29 mcg |
*pro 100 g Weizengras
Bis Tag acht nach der Keimung steigen Gehalte an Kalium, Natrium, Calcium, Magnesium und Chlorid an, während Gehalte an Zink, Eisen und Magnesium stagnieren. Der beste Erntezeitpunkt ist demnach acht Tage nach der Aussaat (Padalia 2010).
Chlorophyll als „grünes Blut“
Chemisch gesehen ähnelt Chlorophyll stark dem Hämoglobin im Blut. Der größte Unterschied ist, dass das zentrale Metallatom im Chlorophyll Magnesium und im Hämoglobin Eisen ist. Aus diesem Grund kann Chlorophyll unterstützend bei seltenen Erkrankungen der Blut Synthese wie beta-thalassemia oder hämolytische Anämie eingesetzt werden*(Padalia 2010).
Weizengrassaft unterstützt Krebstherapien
Weizengrassaft wird aufgrund seines hohen Chlorophyll und Enzym Gehaltes unterstützend bei der Krebstherapie eingesetzt. Aufgrund der blutähnlichen Struktur erhöht es den Sauerstoffgehalt im gesamten Körper, einschließlich Krebszellen, die sehr anfällig für hohe Sauerstoffgehalte sind. Die Enzyme der Superoxiddismutase wandelt freie Sauerstoffradikale in H2O2 um und unterstützt diesen Effekt.
Zusätzlich unterstützt das Pflanzenhormon Abscisinsäure die Krebstherapie indem es die Hormone innerhalb der Krebszellen neutralisieren kann. Besonders hoch ist der Gehalt an Abscisinsäure im Weizengras, wenn man es nach dem Schnitt 4 Stunden lang welken lässt und erst dann entsaftet.
Ein neuerer Ansatz nutzt die hohe alkane Wirkung des Weizengrassaftes. Zum einen hilft eine alkane Diät die Mikroben-Anzahl im Körper zu reduzieren. Das ist insofern wichtig, da der Körper im Zuge einer Chemotherapie extrem anfällig für allerlei sekundäre Infektionen wird. Bis zu einem gewissen Grad kann das Risiko einer Sekundärinfektion durch eine stark alkane Ernährung reduziert werden - Weizengrassaft kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten. Zum anderen wirkt eine alkalische Umgebung direkt auf die Krebszellen. Der PH-Wert von Weizengrassaft liegt bei 7,2 und ist damit stark alkalisch. (Paralia 2010)
*wir sind keine Ärzte. Bei gesundheitlichen Beschwerden wenden sie sich bitte an ihren behandelnden Arzt. Dieser Artikel dient dem Wissenstransfer aus aktuellen wissenschaftlichen Veröffentlichungen und gibt in keinerlei Weise Empfehlungen zur Behandlung von Krankheiten. Experimente und Untersuchungen wurden nicht selbst durchgeführt. Nähere Informationen entnehmen sie bitte aus der Originalliteratur (siehe unten).
Bioverfügbarkeit von Chlorophyll
In Diskussionen um das für und wider von Weizengrassaft tritt oft das Argument auf, dass die Bioverfügbarkeit von Chlorophyll schlecht sei. Konkret heißt das:
Ein Großteil des Chlorophylls wird unverdaut wieder ausgeschieden, ohne das der Körper davon profitieren könne.
Man geht von einer Bioverfügbarkeit von etwa 5% aus. Bei einer geschätzten täglichen Aufnahme von 26-86 mg/Tag würden nur 1,3 -4,3 mg/ Tag vom Körper aufgenommen. Das mag für den Stoff Chlorophyll stimmen, allerdings sind darin keine Neben-und Abbauprodukte mit einbezogen. Die Derivate Pheophytin, Pheophorbides und Chlorine kommen vermehrt im Körper vor und sind auf die Einnahme von Chlorophyll zurückzuführen.
Mehrer Studien bestätigen den positiven Effekt von Chlorophyll und seiner Derivate. Chlorophyll kann Schadstoffe wie Mutagene im Darm binden und ihre Absorption vom Körper verhindern. Einmal aufgenommen entfaltet das Chlorophyll bzw. seine Derivate verschiedenen antikarzinogene Wirkungen die bis heute nur ansatzweise erforscht sind ( Hayes 2020).
Im Klartext: 95% Prozent des Chlorophylls werden unverdaut aber teilweise beladen mit schädlichen Stoffen ausgeschieden. Die restlichen 5% werden vom Körper aufgenommen und entfalten dort vielfältige positive Wirkungen.
Inwiefern hat Weizengrassaft etwas mit der Leber zu tun?
Eine vitale Leber ist Voraussetzung für unser Wohlbefinden und das Entgiftungsorgan des Körpers. Neben den stimulierenden und regenerativen Effekten von Chlorophyll sind weitere Inhaltsstoffe von Weizengras wie der hohe Mineraliengehalt wie Chlorid verantwortlich für den positiven Effekt auf die Leber. Chlorine verhindert die Einlagerung von Fetten in die Leber und fördert somit die Fettverbrennung.
Indole erhöhen die enzymatische Aktivität in der Leber, die bei der Deaktivierung von karzinogenen Stoffen beteiligt sind.
12 Gründe warum du Weizengrassaft trinken solltest
- Viel Sauerstoff - Kopf und Körper funktionieren am besten wenn alle Organe gut mit Sauerstoff versorgt sind
- Antiseptisch
- Wirkt blutbildend und blutreinigend
- Bester Detox-Effekt - mehr als 10 mal effektiver als Karotten- oder Selleriesaft
- Chlorophyll verbessert den Blutzuckerspiegel
- Verbessert die Lebergesundheit
- Gut für die zahn- und Mundgesundheit
- Für strahlend schöne Haut, - auch bei Ekzemen und Akne
- Verhindert vorzeitiges Ergrauen der Haare
- Aufgrund des niedrigen PH Werts von 7,2 wird es gut von Körper aufgenommen und trägt zu einer basischen Ernährung bei
- Wirkt darmreinigend
- Wirkt vorbeugend und heilend bei Krebs
(Bodla 2011 „A study on wheat grass and its nutritional value. ISSN 2225-0557(online))
3 wichtigsten Gründe täglich Weizengrassaft zu trinken
- Blutreinigend
- Unterstützt Entgiftung der Leber
- Darmreinigend
Wann lieber kein Weizengrassaft zu sich nehmen
Wann du Weizengrassaft nicht zu dir nehmen solltest. Weizengrassaft enthält viel Kalium und ist deswegen für folgende Personen nicht geeignet. Bzw. sollte vorher ärztlicher Rat eingeholt werden:
- Schwangere und stillende Mütter
- Dialysepatienten
- Erkrankungen der Leber oder nach Lebertransplantationen
- Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes
So stellst du Weizengrassaft auch ohne Entsafter her (Schritt-für-Schritt Anleitung)
Du brauchst:
- Weizengras Microgreens (am besten 8 Tage alt)
- Schneidebrett und Messer
- Wasser oder Saft (z.b. Apfelsaft)
- Mixer
- Haarsieb, French press oder Mulltuch
So geht's:
- Ernte deine Weizengras Microgreens mit einem Messer oder einer sauberen Schere kurz über dem Substrat
- Wasche es kurz unter kaltem Wasser um eventuellen Staub zu entfernen
- Schneide das Gras in ca 1cm lange Stücke. Andernfalls wird dein Mixer Probleme beim späteren zerkleinern haben.
- Gebe das Gras mit einem Glas Wasser oder Saft in den Mixer.
- Mixe alles auf höchster Stufe mindestens 1 Minute lang durch
- Trenne die festen von den flüssigen Stoffen dazu eignen sich: feine Haarsiebe, eine French Press und Mulltücher
- Geniesse den Saft am besten eisgekühlt oder in Verbindung mit anderen Früchten in einem Smoothie!
Tipp: Du musst den Saft nicht jeden Tag frisch zubereiten, er lässt sich prima in Eiswürfelbehälter einfrieren und kann so portionsweise entnommen werden. Eine andere Art der Lagerung können wir nicht empfehlen, da frischer Weizengrassaft leider schnell verdirbt.
Microgreens Nährstoffe
Mehr erfahren„Warum sind in Microgreens mehr Nährstoffe enthalten als im ausgewachsenen Gemüse?“
Diese Frage wurde gestellt, nicht von einer Naturwissenschaftlerin, sondern von einer Journalistin, die durch unsere Startnext-Kampagne wahrscheinlich zum ersten mal in Berührung mit dem Thema Microgreens gekommen ist. Sie hätte auch fragen können: „Warum sind Microgreens so gesund?“. Da hätte ich mich auf diverse Studien berufen können, die sich mit den Nährstoffgehalten beschäftigen. So aber hatte diese Fragen einen stark philosphischen Hintergrund – nicht gerade mein Fachgebiet!
Trotzdem: eine Frage mit Berechtigung, denn wie heißt es doch so schon: „Wieso, Weshalb, Warum, wer nicht fragt bleibt dumm!“ Und ganz ehrlich? ich freue mich über jedes Interesse an Pflanzen, also habe ich im Nachgang recherchiert.
Die wissenschaftliche Antwort:
Das Keimen von Samen ist eine weithin bekannte, natürliche Methode um nicht nur den Nährstoffgehalt zu erhöhen, sondern auch um Anti-Nährstoffe abzubauen und gleichzeitig den Gehalt an bioaktiven und antioxidativen Inhaltsstoffen zu erhöhen. Aus einem schwer verdaulichem Samen wird nur durch Zugabe von Wasser bei einer angemessenen Temperatur ein gesundes Lebensmittel.
Der umfangreiche Abbau von Speicherverbindungen während der Samenkeimung führt zur Synthese von Proteinen und weiteren Inhaltsstoffen. Polysaccharide werden umgebaut zu oligo-und monosacchariden, Fette in Fettsäuren und Proteine in Aminosäuren, in dieser Form sind sie besser für den Körper zu verwerten, man könnte fast sagen dass die Inhaltsstoff durch den Keimungsprozess vorverdaut werden. Im Gegensatz zum Samen, der eine Dauerform in der Pflanzenentwicklung darstellt, enthält der Keimling ein vielfaches an Zellen. Im Vergleich zu Sprossen, haben Microgreens ein verbessertes Aroma und eine größere Vielfalt an Texturen und Farben. (Butkute 2019) https://doi.org/10.3390/molecules24010133
Eine Handvoll Brokkolimicrogreens schmeckt nicht nur viel besser als trockene Brokkolisamen, der Nährstoffgehalt und die Verdaulichkeit wird durch den Keimprozess gefördert.
Der Kemling stellt das empfindlichste Stadium innerhalb der gesamten Pflanzenentwicklung dar. Wenn man bedenkt, dass sekundäre Pflanzenstoffe, die unsere Gesundheit fördern eigentlich den Zweck haben die Pflanze widerstandsfähig gegen allerhand äußerer Einflüsse zu machen, ist es wenig verwunderlich, dass deren Gehalt im Keimling am höchsten ist.
Wenn du wissen willst warum, musst du denken wie eine Pflanze.
Sicherlich sind Microgreens nicht so nährstoffreich, weil wir sie gerne essen. Dieser Gedanke muss aus Sicht der Pflanze gedacht werden. Der Keimling ist so vollgepackt mit Inhaltsstoffen, weil es ihn stärker macht, und was der Pflanze hilft zu gedeihen hilft auch uns zu gedeihen. Denn alles Leben ist auf Pflanzen angewiesen, nur die Pflanzen, die kommen auch ohne uns ganz gut klar!
Schimmeln meine Microgreens?
Mehr erfahrenNormalerweise vergräbt man seine Samen unter einer schützenden Schicht Erde. Nicht so beim Anbau von Microgreens, da werden die Samen oben auf das Substrat gelegt und nur mit einer schützenden Schicht Papier abgedeckt.
Wer zum ersten mal Microgreens anbaut, schaut gerne in den ersten zwei bis drei Tagen unter das Papier und entdeckt eine Überraschung: überall an den Wurzeln bildet sich weißer Flaum. Manch einer denkt vielleicht direkt an Schimmel aber keine Sorge! Der weiße Flaum sind feine Wurzelhaare die anzeigen dass alles in bester Ordnung ist.
Funktion Wurzelhaare
Sobald der Samen auskeimt, ist er auf ausreichende Wasser-und Nährstoffzufuhr angewiesen. Entlang der Keimwurzel bilden sich viele feine Wurzelhaare, welche die absorbierende Oberfläche um ein vielfaches vergrößern. Haarwurzeln sind einzellig und nicht von einer schützenden Wachsschicht oder verdickter Zellwand umgeben. Beides im Zeichen verbesserter Nährstoff-und Wasseraufnahme. Wurzelhaare bestehen aus nur einer einzigen Zelle und können extrem schnell wachsen, mehrere Zemtimeter in nur wenigen Tagen sind keine Besonderheit.
Das Wachstum der Wurzelhaare wird vom Bedarf der Pflanze bestimmt. Je nach Luftfeuchtigkeit und Temperatur werden mal mehr und mal weniger Wurzelhaare ausgebildet. So schnell wie sie gekommen sind, können sie auch wieder verschwinden. Mit höherem Pflanzenalter werden sie von kräftigen Seitenwurzeln verdrängt, die langlebiger sind und die Pflanzen fest im Boden verankern.
Wie unterscheiden sich Schimmel und Haarwurzeln?
Schimmel und Haarwurzeln sind grundverschieden und wenn man weiß worauf man achten muss, erkennt man den Unterschied ganz leicht.
Schimmel
Schimmel, meist Grauschimmel (Botrytis cinerea) bildet grau-bräunliches Myzel aus und befällt vorwiegend geschwächte Pflanzen. Es ist also sehr unwahrscheinlich, dass der Schimmel Keimlinge befällt, die gesund und kräftig wachsen. Meist finden wir den Schimmel in Anzuchtschalen, die zu kalten Temperaturen ausgesetzt waren. Die Samenkörner gehen dann gar nicht erst auf und sind von einem feinem Myzel überzogen. In der Regel geht ein muffig-modriger Geruch von solchen Anzuchten aus. Hat der Schimmel einmal Fuß gefasst kann man das Saatpad nur noch wegschmeißen.
Wurzelhaare
Wurzelhaare hingegen sind reinweiß und wachsen an der ausgekeimten Primärwurzel und niemals auf der Samenoberfläche.
Ort: Samen (Schimmel) , - Wurzel ( Haarwurzeln)
Saatgut gekeimt?: Nein (Schimmel) – Ja (Wurzelhaare)
Farbe: grau bis braun (Schimmel) – weiß (Wurzelhaare)
Geruch: modrig, faulig (Schimmel) – frisch, nasses Heu (Wurzelhaare)
Schimmel bei Microgreens vermeiden
Um Schimmel bei Microgreens zu vermeiden, sollte die Saatschale regelmäßig gründlich gereinigt werden. Entweder per Hand mit Spülmittel und heißem Wasser oder in der Spülmaschine. Der Ort für die Anzuchtschale muss sorgfältig gewählt werden. Die Samen sind in den ersten drei Tagen besonders empfindlich, wie kleine Babys ertragen sie keine Zugluft und kühle Temperaturen. Deswegen ist es sehr wichtig für die ersten drei Tage für gleichmäßig warme Temperaturen (ca. 20°C) zu sorgen. Ist es auf der Fensterbank zu kalt, kann man sie auch in einen Küchenschrank oder ins Badezimmer stellen. Sobald die Samen gekeimt sind, darf die Schale wieder auf das kühle Fensterbrett ziehen, damit die kleinen Pflänzchen Licht zum gesunden Wachstum erhalten.
Alfalfa Sprossen und Microgreens: Alles, was du wissen musst!
Mehr erfahrenAlfalfa kommt aus dem arabischen und bedeutet so viel wie “Vater aller Nahrung”. Alfalfa Sprossen und Microgreens sind sehr zart und schmecken mild-nussig. Das ideale Superfood für jede Gelegenheit. Warum du bei Alfalfa vor allem auf Microgreens statt auf Sprossen setzen solltest, wirst du in diesem Beitrag erfahren.
Alfalfa Sprossen: Gesund oder gefährlich?
Unter Pferdehaltern ist Alfalfa besser unter Luzerne bekannt, denn aus dem ausgewachsenen Schmetterlingsgewächs mit den schönen lilanen Blüten lässt sich ein sehr hochwertiges, proteinreiches Futtermittel machen. Als eine von wenigen Pflanzen enthält Alfalfa ein ausgewogene Mischung aus allen essentiellen Aminosäuren und macht sie deswegen so wertvoll.
Sollte man Alfalfa Sprossen roh essen?
Alfalfa Sprossen sollte man nicht roh essen. Bis zum achten Tag nach der Keimung enthalten Alfalfa Sprossen ein natürliches Gift namens Canavanin. Canavanin ist eine nicht proteinogene Aminosäure und konkurriert bei der Proteinsynthese mit der Aminosäure Arginin. Wird Canavanin statt Arginin eingebaut, kann das Protein seine Funktion nicht mehr erfüllen. Es ist uns kein Fall bekannt, bei dem sich jemand mit Alfalfa Sprossen tatsächlich vergiftet hätte, trotzdem bleibt zumindest die Frage offen, ob junge Alfalfa Sprossen mit hohen Gehalten an Canavanin noch gesundheitlich vorteilhaft sind.
Ein weiteres Problem roher Alfalfa Sprossen ist die Lebensmittelsicherheit. Sprossen werden in dunkler, feucht-warmer Umgebung angezogen. Eben diese Bedingungen bieten mikrobiellem Wachstum ideale Voraussetzungen. Bakterienpopulationen können sich rasant vermehren und gefährlich für unsere Gesundheit werden. Zwar werden Sprossensamen auf E.coli und Salmonellen getestet, eine Kontamination ist jedoch niemals ganz auszuschließen. Aus diesem Grund wird empfohlen jegliche Sprossen mindestens 30 Sekunden vor dem Verzehr zu blanchieren.
Kann man Alfalfa Microgreens roh essen?
Alfalfa Microgreens sind im Gegensatz zu Sprossen eine sichere Möglichkeit sich die positiven Eigenschaften von Alfalfa zunutze zu machen. Alfalfa Microgreens brauchen mindestens 10 Tage bis zur Ernte und können darüber hinaus weiter wachsen, bis sich das erste echte Blatt entwickelt. Das Canavanin ist vollständig abgebaut und man kann Alfalfa Microgreens unbeschwert als Rohkost genießen.
Wegen der Lebensmittelsicherheit muss man sich bei Microgreens deutlich weniger Sorgen machen als bei Sprossen. Grund dafür sind die Unterschiede im Anbau. Microgreens werden auf Substrat angebaut und ohne Wurzeln verzehrt. Dadurch haben Bakterien sehr viel schlechtere Bedingungen sich zu vermehren und sind wenn überhaupt vorwiegend in der Wurzelregion zu finden, die bei Microgreens nicht mitgegessen werden. Hier erfährst du mehr wie man Microgreens richtig anbaut.
Wie gesund sind Alfalfa Microgreens?
Alfalfa Microgreens sind eine hervorragende Quelle für pflanzliches Protein. Sie enthalten alle essentiellen Aminosäuren in ausgewogener Form. Zudem ist Alfalfa ein guter Lieferant von Vitamin A, B1, B6, C, E und K. Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen, Kalium, Kalzium, Zink und Phosphat sind ebenfalls in hoher Menge enthalten. Hinzu kommt eine beachtliche Menge von sekundären Pflanzenstoffen wie Antioxidantien und Chlorophyll.
Ernährungsexpereten loben den hohen Gehalt an Saponinen. Diese Stoffe sind in der Lage Giftstoffe und schädliche Bakterien, Pilze und Viren im Darm zu binden und dieses hinaus zu transportieren. Damit nicht genug. Alfalfa enthält pflanzliche Hormone unter denen vor allen das Coumestrol zu nennen ist. Dieser Stoff wirkt im Körper ähnlich wie Östrogen und kann Frauen helfen Wechseljahresbeschwerden und PMS zu mindern.
Wie isst man Alfalfa?
Alfalfa Microgreens sind wahre Nährstoffbomben und können dank ihres milden, nussigen Geschmacks über jedes Gericht gegeben werden. Im Gegensatz zu Sprossen können sie Alfalfa Greens mit besten Gewissen roh verzehren und so in den Genuss des frischen Geschmacks und des vollen Nährstoffspektrum kommen. Sie eignen sich auch bestens als erste rohköstliche Nahrung für Kleinkinder. Einfach über den Gemüsebrei der Wahl geben. Die Kleinen haben ihre helle Freude mit den kleinen, grünen Gesundheitssbomben!
Woher kommt unser Saatgut?
Mehr erfahrenWir setzen an uns den Anspruch so nachhaltig und regional zu wirtschaften wie möglich.
Bei allem Idealismus, der das Projekt tiny greens überhaupt erst hat entstehen lassen, müssen wir auch realistisch bleiben.
Das heißt für uns: Wir sind nicht regional um jeden Preis.
Nachhaltigkeit ist uns wichtiger als Regionalität
Wir beziehen unser Saatgut aus Italien, der einfache Grund für diese Entscheidung: es gibt keine deutschen Sprossensaatgutproduzenten, die unseren Qualitätsanspruch genügen. Es ist also schlicht nicht möglich solches Saatgut einzukaufen, welches in regionaler Nähe produziert wurde. Wir können aber sicherstellen, dass unser Saatgut nachhaltig produziert wird.
Standortwahl ist alles
Wir verwenden ausschließlich biologisch erzeugtes Saatgut. Wer sich intensiv mit dem Bio-Anbau beschäftigt hat, der weiß, dass die richtige Standortwahl entscheidend für den Erfolg ist. Fehler beim Anbau können anders als beim konventionellen Anbau nicht durch synthetische Dünger und Pflanzenschutzmittel ausgeglichen werden.
Damit der biologische Anbau klappt muss der Standort so ideal wie möglich für die Pflanze sein. Ein Faktor, der durch den Menschen nicht beeinflussbar ist, ist das Klima. Brokkoli oder Rotkohl wissen das milde Klima des Mittelmeerraumes zu schätzen und danken es mit kräftigem Wachstum, gesunden und widerstandsfähigen Samenschoten. Die Winter dort sind so mild, dass der Kohl einfach auf dem Feld stehen gelassen werden kann, um im nächsten Jahr Samen zu bilden.
Desweiteren gilt:
Je wohler sich die Pflanze in dem Klima fühlt, desto widerstandsfähiger ist sie gegen Schädlinge und Krankheiten, bspw. der Umfallkrankheiten. Gerade das oft feucht-kühle Wetter in Deutschland leistet Pilzkrankheiten, die eine komplette Saatguternte vernichten können. In mediterranen Regionen ist das Klima einfach besser.
Saatgutgewinnung von Kohl in deutschen, kalten Wintern ist sehr viel aufwändig:
Zunächst müssen die ganzen Kohlpflanzen mitsamt Wurzel vorsichtig ausgegraben und in einem kühlen, aber frostfreiem Schuppen überwintert werden. Im zeitigen Frühjahr werden sie vorsichtig wieder eingepflanzt und man muss hoffen, dass sie sicher anwachsen. Ein Aufwand, der sich bei Sprossensaatgut einfach nicht rentiert. Ist das Wetter zur Saatgutreife zu feucht muss man die Pflanzen entweder aufwändig vor der Witterung schützen oder man läuft Gefahr die komplette Ernte an Pilzkrankheiten zu verlieren.
Sprossensaatgut ist eine Nische
Zu den klimatischen Faktoren kommt hinzu, dass die Produktion von Sprossensaatgut eine spezialisierte Nische ist. Anbauer haben genaue Vorgaben zu erfüllen, damit das Produkt am Ende frei von Krankheit auslösenden Erregern ist. Hierzu gehört insbesondere ein angepasstes Düngemanagement. Auf die Düngung mit Mist soll weitestgehend verzichtet werden. Dies verkompliziert die Pflanzenernährung im Bio-Anbau noch weiter. Es erfordert viel Fachwissen und ideale Bedingungen. um qualitativ hochwertiges Sprossensaatgut zu wirtschaftlichen Preisen herzustellen.
Italienisches Saatgut – trotzdem regionale Microgreens
Klar, Italien liegt nicht um die Ecke, aber es ist auch nicht aus der Welt. In Ermangelung von Alternativen halten wir es für vertretbar, dass dort unser Saatgut angebaut wird. Schließlich macht es einen Unterschied, ob wir haltbare Waren wie in unserem Fall Saatgut importieren oder frisches Obst und Gemüse wie Kirschen aus der Türkei oder Himbeeren aus Spanien.
Unsere Saatschalen der Microgreen Anzuchtsets holen wir dafür immerhin persönlich bei unserem Produzenten im schönen Westerwald ab und unser Hanfvlies stammt aus deutscher Produktion. Deine selbstgezogenen tiny greens sind trotzdem regional- denn regionaler als von deiner Fensterbank geht einfach nicht!
Unterschied Sprossen und Microgreens
Mehr erfahrenSind Microgreens Sprossen?
Ist Microgreen nur ein hippes Wort für Sprossen? Nein, Sprossen und Microgreens sind nicht das Gleiche. Im folgenden erfährst du alles über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Microgreens und Sprossen.
Der Anbau von Microgreens und Sprossen
Sprossen
Sprossen werden komplett ohne Erde und Licht angebaut. Die speziell zu diesem Zweck angebauten Samen werden erst in Wasser vorgequellt, abgegossen und anschließend 2-3 mal pro Tag mit sauberem Wasser gespült. Je nach Art sind die Sprossen schon nach 2-4 Tagen erntereif. Ganz besonders beliebt sind Hülsenfrüchte und Getreide aber auch Gemüsearten wie Radieschen und Brokkoli sind bekannte Sprossenarten. Man verzehrt den kompletten Samen inklusive Samenhülle.
Microgreens
Microgreens brauchen Erde und Licht zum gedeihen. Als Substrat kann vieles verwendet werden, handelsübliche Blumenerde, Watte, Küchenkrepp oder ein Hanfvlies, auf dem der Microgreen Anbau besonders gut gelingt. Die Samen werden sehr dicht aber ohne sich zu berühren auf dem Substrat verteilt und anschließend gleichmäßig feucht gehalten. Nach etwa drei Tagen sind die Samen gekeimt und brauchen spätestens jetzt Licht um kräftig zu wachsen. Je nach Art brauchen Microgreens 7 bis 10 Tage von der Aussaat bis zur Ernte. Zur Ernte schneidet man die kleinen Keimlinge knapp über dem Substrat ab. Die Wurzeln und der untere Teil des Stengels werden weggeworfen und nur der obere Stängel und die Keimblätter werden gegessen. Besonders beliebt sind verschiedene Arten von Gemüse und Kräutern.
Sprossen oder Microgreens: Was ist gesünder?
Gesund sind alle beiden Varianten. Was nun gesünder ist, ist schwer zu sagen und hängt immer von der Betrachtungsweise ab. Was wir allerdings sagen können ist, dass sowohl Sprossen als auch Microgreens wahre Nährstoffbomben sind, die auf jedem Speiseplan stehen sollten. Im Gegensatz zum ungekeimten Samen sind in Sprossen und Microgreens das volle Potenzial aktiviert und kommt unserer Gesundheit bei regelmäßigem Verzehr zugute.
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Wer braucht weniger Pflege?
Microgreens sind definitiv pflegeleichter als Sprossen. Sprossen müssen täglich mindestens zweimal gespült werden, sonst geht beim Anbau schnell etwas schief! Wird das spülen mal vergessen, sollte man die Sprossen lieber wegwerfen, da sie sehr schnell verderben. Microgreens sind dagegen viel pflegeleichter. Dank unserer speziell designten Anzuchtschale darf man das Gießen getrost vergessen. Ansonsten braucht man nur darauf achten, dass die Samen es warm und hell haben. Schon nach wenigen Tagen fangen die Pflanzen an zu spriessen und können als würziges Salatgemüse allerhand Gerichte verfeinern.
Anwendung
Sprossen
Sprossen werden roh oder gekocht verzehrt und finden vor allem in der gesundheitsbewussten Küche Verwendung. Sie ergeben eine schmackhafte Gemüsebeilage und verfeinern Salate und asiatische Gerichte. Mit gekeimten Getreide kann man sogar nährstoffreiches Brot backen!
Microgreens
Microgreens werden am besten immer roh gegessen. Man kann sie auf jedes herzhafte Gericht als gesundes Topping geben. Durch die besonders feine Textur sind Microgreens eine tolle Möglichkeit, um den Rohkostanteil in der täglichen Ernährung genussvoll zu steigern. Frisch geerntet sind sie nicht nur hübsch anzusehen, sie schmecken auch ganz besonders gut.
Umfallkrankheiten - Wenn deine Keimlinge umfallen
Mehr erfahrenDeine Keimlinge fallen um? In diesem Blogartikel erfährst du warum und was du dagegen tun kannst.
Diagnose und Gegenmaßnahmen
Deine Microgreens haben das empfindlichste Stadium der Keimung überstanden und sie brauchen nur noch ein paar Tage bis zur Erntereife aber plötzlich entdeckst du an einer Stelle Keimlinge, die wie vertrocknet aussehen obwohl genügend Wasser vorhanden ist. Was hat es damit auf sich?
Umfallkrankheit, Keimlingsfäule, Auflaufkrankheit, Schwarzbeinigkeit, Keimlingskrankheiten oder damping-of. Alles Namen für die gleiche Krankheit: Frisch gekeimte Pflanzen knicken ein, fallen um und gehen ein. Kühle Temperaturen, schlechte Luftzirkulation und zu viel Wasser sind die Hauptursachen für Umfallkrankheiten.
Die Ursache
Ausgelöst wird die Krankheit durch verschiedene pilzliche Erreger. Anhand des Schadbildes ist der Verursacher leider nicht zu identifizieren, man müsste eine mikroskopische Untersuchung durchführen, um den spezifischen Erreger sicher zu identifizieren. Da man aber ohnehin nichts mehr dagegen unternehmen kann, lohnt sich diese Mühe nur aus reinem Interesse.
Hat die Krankheit einmal Fuß gefasst, ist die komplette Schale nicht mehr zu retten und das Saatpad muss verworfen werden. Die Erreger der Umfallkrankheit infizieren am unteren Stängelgrund des Keimlings. Das Gewebe verfärbt sich dunkel bis gläsern, bis es schließlich vertrocknet, die Wasser-und Nährstoffzufuhr wird unterbrochen und der Keimling stirbt.
Von der Umfallkrankheit zu unterscheiden, ist das Umkippen der Keimlinge aus anderen Gründen:
Zu wenig Licht
Steht die Anzuchtschale dauerhaft zu warm und zu dunkel stecken sich die Keimlinge in die Höhe. Ab einer gewissen Höhe wird der Stängel zu lang und instabil, als Folge kippt der Keimling einfach um. Spätestens jetzt ist höchste Zeit die Microgreens zu ernten und nach einem sonnigen Plätzchen für die nächste Anzucht Ausschau zu halten.
Zu wenig Wasser
An warmen Tagen mit starker Sonneneinstrahlung verbrauchen Microgreens viel Wasser, ist das Wasser aufgebraucht, kippen die Microgreens um. Aber noch ist nichts verloren. Einfach so schnell wie möglich Wasser geben, oft ist es noch nicht zu spät und die Greenies erholen sich von ihrer Durststrecke.
Hier erfährst du mehr über den richtigen Microgreen Anbau.
Umfallkrankheiten vermeiden
Kühle Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit, und Lichtmangel fördern Umfallkrankheiten. Zwar mögen die pilzlichen (und eipilzlichen Erreger ;o)) auch Temperaturen jenseits der 20 Grad, sie sind allerdings schon ab 5 Grad aktiv und infektiös. Besonders geschwächte Pflanzen sind gefährdet, daher sollten wir unser Augenmerk darauf richten, es unseren kleinen Babypflanzen so angenehm wie möglich zu machen.
Temperatur
Insbesondere in den ersten drei Tagen muss auf eine gleichmäßige Wärme von ca 20 grad geachtet werden. Nur so können die Samen gleichmäßig keimen und zu kräftigen Sämlingen heranwachsen. Starke Pflanzen sind widerstandsfähig und können den Erregern trotzen.
Licht
Microgreens brauchen wie alle anderen Pflanzen auch genügend Licht für gesundes Wachstum. Suchen sie sich im Winter ein besonders helles Plätzchen auf der Fensterbank. Dadurch bleiben die Stängel kurz und kräftig. Außerdem fühlen sich die Erreger im dunkeln besonders wohl, bei Licht sind sie deutlich weniger infektiös.
Luftfeuchtigkeit
Giessen sie die Microgreens nicht öfter als unbedingt nötig. Mit unserem Microgreen Anzuchtsets ist es während der gesamten Wachstumszeit in der Regel gar nicht nötig zu gießen. Ausnahmen sind besonders warme Temperaturen und starke Sonneneinstrahlung. Dann verdunsten die Microgreens mehr Wasser als üblich und das Wasserreservoir in der Schale sollte nachgefüllt werden. Giessen sie stets von unten und überlassen sie es den Pflanzen sich das Wasser zu holen.
Die Luftfeuchtigkeit ist weniger einfach zu kontrollieren. Im Wissen um diese Problematik haben wir für euch die funktionale Verpackung aus Filterpapier hergestellt. Diese schützt zwar den Samen vor direkter Sonneneinstrahlung und Austrocknung, erlaubt aber gleichzeitig Luftaustausch und reguliert das verfügbare Wasser durch Oberflächenverdunstung.
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Fazit
Wir konnten die Umfallkrankheit bisher nur selten und dann auch nur bei Alfalfa Microgreens beobachten. Die beste Vorbeugung von Umfallkrankheiten ist die richtige Standortauswahl. In den ersten drei Tagen gleichmäßige Wärme von ca. 20°C und im späteren Wachstumsverlauf möglichst viel Sonnenlicht. Dann klappt es garantiert mit der eigenen Microgreenernte.
Zum Abschluss nochmal die 5 Tipps gegen umfallende Keimlinge im Überblick:
- Ausreichend warme Temperatur (ca. 20-22 Grad sind ideal)
- Nicht mehr giessen als nötig
- Verwenden sie das Filterpapier zur Anzucht
- Reinigen sie die Anzuchtschale nach jeder Ernte gründlich
- Achten sie auf ausreichend Sonnenlicht
Microgreens richtig anbauen: Step-by-Step Anleitung
Mehr erfahrenMicrogreens kann man ganz einfach zuhause anbauen. Wie genau das funktioniert und was ihr beachten müsst erfahrt ihr in dieser Anleitung.
Step 1: Anzuchtschale
Prinzipiell eignet sich beinahe jedes flache Gefäß für den Anbau von Microgreens. Ein längs aufgeschnittener Tetrapack oder eine Auflaufschale können upgecycelt und zweckentfremdet werden und reichen für den ersten Probe-Anbau aus. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt, kennen wir doch alle die hübschen Kresse Eier zu Ostern!
Langfristig erweisen sich schöne Anzuchtschalen mit einem gutem Wasserreservoir als Segen. Die Microgreens sehen in einer schönen Schale einfach zum anbeißen aus und es entfällt das tägliche Giessen. Besonders an heißen Tagen werden es dir deine Greenies danken, wenn sie ein Wasserreservoir haben, aus dem sie sich bedienen können. Ansonsten lassen sie schnell die Köpfe hängen, außerdem ist ein Wochenendausflug auch kein Problem.
Step 2: Substrat und Erde
Microgreens sind recht anspruchslos was Erde und Substrate angeht. Ideal ist ein Substrat, dass eine gute Wasserspeicherfähigkeit besitzt und trotzdem genügend Luft an die Wurzeln lässt. Der Fachmann spricht vom Porenvolumen. Eine gesunde Mischung aus Grobporen und Mittelporen die Luft und Wasser an die Wurzeln führen, ist für jede Pflanze überlebenswichtig.
Handelsübliche Blumen- oder Gemüseerde eignet sich gut zum Microgreen Anbau. Man füllt eine 3-8 cm hohe Schicht Erde in ein Gefäß seiner Wahl. Je mehr Erde man verwendet, desto weniger oft muss man gießen. Achten sie auf eine gute Qualität der Erde. Leider kommt es vor, dass unliebsame Gäste wie Trauermücken eingeschleppt werden, oder es finden sich viele grobe Reste vom Kompostieren in der Erde. Eine teure Erde ist nicht immer die bessere Erde, leider schwanken die Qualitäten stark. Notfalls muss die Erde gesiebt und anschließend im Backofen bei 120 Grad für 30 Minuten gebacken werden.
Eine gute Alternative ist Kokoserde. Diese ist in der Regel von einer feinen Textur mit guter Durchlüftung aber mäßiger Wasserhaltefähigkeit, wodurch hier öfter die Feuchtigkeit kontrolliert werden muss.
Mit dem richtigen Händchen wachsen sie sogar auf feuchtem Küchenpapier. Allerdings braucht diese Methode sehr viel Aufmerksamkeit. Soll es auf Küchenpapier klappen muss mindestens zweimal täglich die Feuchtigkeit kontrolliert werden, denn das Papier trocknet sehr schnell aus.
Am einfachsten funktioniert der Anbau auf speziellen Anzuchtvliesen. Die besten Ergebnisse konnten wir auf Anzuchtvliesen aus Hanf verzeichnen, diese zeichnen sich gegenüber Kokos durch eine besonders gute Wasserhaltefähigkeit aus, wodurch nur selten gegossen werden muss. Diese Hanfpads versorgen die Wurzeln deiner Greens mit Luft-und Wasser und im Gegensatz zur Erde gibt es keine Sauerei in deiner Küche!
Step 3: Sorten & Saatgut
Prinzipiell lässt sich alles als Microgreen anbauen, was als ausgewachsene Pflanze essbar ist. Tomaten, Auberginen, Bohnen und Paprika fallen raus, da die grünen Pflanzenteile giftig sind. Aber ansonsten sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Jedoch gibt es Pflanzen die besonders gut geeignet sind, weil sie schnell und gleichmäßig keimen. Alle Vertreter der Kohlgewächse von Radieschen über Brokkoli bis Senf eignen sich bestens als Microgreen Anbau. Beliebt sind auch Sonnenblumen, Erbsen, Buchweizen, Amaranth, Chicorée, Luzerne und Klee. Etwas ausgefallener wäre gebleichter Mais oder saftig, grünes Weizengras, aus dem sich ein sehr gesunder Saft herstellen lässt.
Egal für welche Microgreens Sorte man sich entscheidet Achtung ist bei der Auswahl des Saatguts geboten. Von den kleinen Saatgutpäckchen, die zur Aussaat im Gartenfachmarkt angeboten werden, sollte man lieber die Finger lassen. Zum einen sind sie viel zu teuer und andererseits können sie mit Pestiziden behandelt sein. Natürlich muss letzteres angegeben sein, aber allein der Preis disqualifiziert diese Art der Saatgutbeschaffung.
Erbsen, Linsen, Buchweizen, Amaranth, Lein, Sonnenblumen und Getreide sind verhältnismäßig günstig im Biomarkt zu bekommen. Darüber hinaus ist die Sortenwahl aus den Lebensmittelbereich recht eingeschränkt. Diese Samen werden als Lebensmittel gehandelt, sind aber prinzipiell gut keimfähig. Natürlich kann man auch damit einmal Pech haben, in der Regel keimt das Saatgut aus dem Lebensmittelmarkt aber gut und da die Haltbarkeit pauschal mit einem Jahr angegeben wird, darf man sich sicher sein frische Ware erstanden zu haben. Allerdings besteht immer ein Restrisiko der Kontamination von Krankheitserregern wie Salmonellen und E.coli. Diese Art der Saatgutbeschaffung ist also eher was für Mutige!
Sprossensaatgut ist das beliebteste Saatgut um Microgreens anzubauen. Es erfüllt hohe Standards an Keimfähigkeit und Lebensmittelsicherheit. Jegliches Sprossensaatgut ist frei von Salmonellen und E.coli Bakterien, zwar sind Microgreens deutlich robuster als Sprossen, es gibt aber ein gutes Gefühl einwandfreies Saatgut zu verwenden. Am besten ist allerdings die große Sortenauswahl zu moderaten Preisen. Gut sortierte Händler bieten von Brokkoli über Basilikum bis hin zu diversen Blattsenfsorten alles an, was das Herz begehrt.
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Step 4: Die Pflege
Microgreens anzubauen ist einfach und für Einsteiger die ideale Art der Gemüseerzeugung. Aber auch hartgesottene Gärtner werden an den kleinen Keimlingen ihre Freude finden.
Standort
Neben einer Anzuchtschale, dem passendem Substrat und dem richtigen Saatgut braucht es nur noch den richtigen Standort. Ideal ist ein warmes, sonniges Fensterbrett. Die Samen keimen am besten bei 18-22°C. Höhere Temperaturen werden in der Regel gut toleriert, bei niedrigeren Temperaturen kommt es zur Keimhemmung und in Folge zu Schimmelbefall. Daher achte unbedingt darauf, dass die Microgreens einen warmen, vor Zugluft geschützten Standort haben. Gerade im Winter kann das schon mal schwierig sein, da die Fensterbänke nachts schnell auskühlen können. Ist die Fensterbank dauerhaft zu kalt, kann man die Microgreens in einen Küchenschrank oder ins Badezimmer stellen, wo es wärmer ist. Nach etwa drei Tagen ist die Keimung abgeschlossen und die Microgreens können wieder auf die kühle Fensterbank ziehen. Einmal gekeimt sind die Pflanzen robuster und tolerieren auch kühlere Temperaturen, sie wachsen nur langsamer.
Bewässerung
Die Todesursache Nummer 1 und 2 von Deutschlands Topfpflanzen ist ersaufen, dicht gefolgt von vertrocknen. Deine Microgreens benötigen selbstverständlich ausreichend Wasser, sie dürfen aber auch nicht ertränkt werden. In der Anfangsphase der Keimung darf es gerne etwas feuchter sein, im späteren Verlauf sollte man sparsamer mit seinen Wassergaben umgehen, da die Wurzeln sonst anfangen zu faulen. Pflanzenwurzeln brauchen Wasser und Sauerstoff um sich gesund entwickeln zu können. In Gieße also nur wenn es wirklich nötig ist. Mit unserer Saatschale hast du dieses Problem übrigens nicht. Einmal mit Wasser gefüllt, versorgt sie deine Greens bis zur Ernte bedarfsgerecht mit Wasser.
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Licht
Wenn du das ganze Jahr über Micogreens auf deiner Fensterbank anbaust, wirst du vielleicht bemerkt haben, dass sich ihr Aussehen mit den Jahreszeiten verändert. Im Sommer bei guten Verhältnissen erscheinen sie sattgrün und gedrungen, im Winter werden die Stängel lang und die Blattfarbe heller.
Diese Veränderungen hängen mit dem einfallendem Sonnenlicht zusammen. Über die Jahreszeiten schwankt nicht nur die Menge des einfallenden Lichts, sondern auch die Qualität, die wiederum starken Einfluss auf die Pflanzenentwicklung nimmt.
Im Gegensatz zur Anzucht von Jungpflanzen ist es nicht weiter tragisch, wenn die Microgreens wegen wenig Licht vergeilen, es ist sogar bis zu einem gewissen Maß wünschenswert, da lange Stängel die Erntemenge erhöhen. Suche einfach den sonnigsten Platz in deiner Wohnung und deine Microgreens werden sich mit der Menge des Sonnenlichts zufrieden geben und dir eine gute Ernte bescheren!
Step 5: Ernte
Nach nur 7 bis 10 Tagen sind deine Greens erntereif. Du kannst sie ganz einfach mit der Schere über dem Substrat abschneiden und deine Gerichte damit verfeinern. Wir empfehlen eine extra Schere, die nur für die Microgreenernte genommen werden darf und deswegen immer sauber ist. Ernte immer nur so viel wie du gerade brauchst und belasse den Rest einfach in der Schale. Die Greens können ohne Probleme noch zwei Wochen in der Schale „gelagert“ werden. Überprüfe hin und wieder ob noch Wasser in der Schale ist und fülle bei Bedarf nach.
Einmal abgeerntet wachsen die Microgreens nicht nach. All die Energie aus dem Samenkorn steckt in den Keimblättern. Jetzt ist es Zeit für eine neue Runde, dann steht nach einer Woche wieder eine neue Ernte an.